Schwules Museum feiert 30jähriges Bestehen

Schwules Museum
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Bereits am 14. Dezember feierte das Schwule Museum sein 30-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „Tapetenwechsel“ möchte das Museum die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren lassen. Anstatt mit etwas Neuem zu glänzen wird die Qualität des bereits Vergangenen gewürdigt.

Alte und unbekannte Sammlerstücke werden dem Publikum präsentiert. Werke, die von überall kommen – von Flohmärkten, Künstlern oder Mitarbeitern. Nach 30 Jahren hat sich eine ganz schöne Sammlung angehäuft. Zeit für eine Rückschau.

Im Jahr 1985 als die Zeitungen in panikmachender Manier über die sich von Kontinent zu Kontinent verbreitende sogenannte Schwulenkrankenheit „Aids“ berichteten, sahen sich in dem Westteil der damals noch geteilten Stadt Berlin eine Gruppe schwuler Männer dazu berufen, die Geschichte der Homosexualität zu präsentieren. Gründe gab es genug, um Aufklärung zu betreiben und somit wurde das Schwule Museum Berlin eröffnet.

Vom Hinterhof in die Normalität

Homosexualität war zu dieser Zeit ein Tabuthema. Daher war das Schwule Museum Berlin in einem Kreuzberger Hinterhof am Mehringdamm gut versteckt. Heute ist das anders. Im 2013 zog das Museum in das Fabrikgebäude einer ehemaligen Druckerei in die Lützowstraße und präsentiert sich auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern. Der neue Standort demonstriert Stärke. Man(n) muss sich nicht mehr verstecken und selbst bei Nacht leuchtet das Gebäude, damit man es nicht verfehlen kann. Das Schwule Museum ist selbstbewußt geworden. Längst akzeptiert, beliebt, geschätzt -angekommen in der „Normalität“.

Das einst Trotzige, Provokante, Spontane, mit dem das Schwule Museum noch wenige Jahre vor dem Mauerfall vor allem für die Rechte schwuler Männer startete, ist abgelöst von einem profilierten, professionellen Ausstellungskonzept und wissenschaftlicher wie gesellschaftspolitischer Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich der Geschlechterfragen und der Regenbogengesellschaft, schreibt die Berliner Zeitung.

Lebensgeschichten von Homosexuellen, Bilder von Transidentischen oder Geschichten von Bisexuellen – langweilig wird es einem nicht. 40 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass jedes Event etwas Besonderes wird.

Die Ausstellung „Tapetenwechsel – Ein Streifzug durch 30 Jahre Sammelgeschichte“ kann noch bis 12. Mai 2016 besichtigt werden.

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