![sinuscase](https://www.berlin-meinestadt.de/wp-content/uploads/2015/08/sinuscase_1-672x288.jpg)
Ich bin ein Kind der Walkman-Generation. Also kleines Gerät, Kopfhörer, geringe Geräuschbelästigung der Umwelt – wie uncool. Mein Vater erzählte mir immer, wie sie damals als Jugendliche mit den großen Radios – er selbst war sehr stolz, dass er im Besitz eines Sternrecorders war – durch die Gegend gelaufen wären. Er konnte den kleinen Walkmans nichts abgewinnen, da sie ja keinen richtigen Sound hatten. „Volumen und einen Klangkörper müssen die Dinger haben“, hat er immer gesagt, „sonst haben die keinen Klang“.
Ende Juni musste ich mich einer Thorax-OP unterziehen. Einen Tag nach meiner OP lief ich abends über den Flur der Krankenhausstation und lernte Alex kennen, dem am nächsten Tag seine Thorax-OP bevor stand. Alex lief auf dem Flur mit seinem Laptop rum, scherzte mit den Krankenschwestern und war ziemlich aufgedreht. Jedenfalls kam mir das so vor – war ich selbst aufgrund der Menge an Schmerzmedikamenten ziemlich down und lethargisch. Alex trug ein Radlercap und ein schwarzes Shirt mit dem Aufdruck „Sinuscase“.
Ich erfuhr, dass Alex ursprünglich aus Saarbrücken kommt, seit einigen Jahren im Wedding wohnt und im Krankenhaus sei, weil ihm ein Autofahrer die Vorfahrt genommen hat. So unterhielten wir uns über Autofahrer und Fahrradfahrer im Allgemeinen und irgendwann fragte ich ihn, was „Sinuscase“ auf seinem Shirt bedeutet. Bei dieser Frage fingen seine Augen an zu leuchten, als ob man einem kleinen Kind einen Lolli in die Hand gedrückt hätte.
„Das ist mein Unternehmen“ verkündete er stolz und fummelte an seinem Laptop rum. „Hier schau mal“, sagt er. „Das ist ein Beitrag, der über mich im Fernsehen kam.“
Alex erzählte mir, dass ihm eines Tages die PC-Lautsprecher vom Tisch fielen und in Tausend Einzelteile zerbrachen. Am nächsten Tag sah er auf dem Bürgersteig einen alten Koffer und da kam ihm die Idee, aus dem Koffer einen neuen Lautsprecher zu bauen.
SINUSCASE war geboren.
Was ist nun Sinuscase genau?
SINUSCASE ist die pervekte all-around Lösung für den entspannten Tag am See, den Görli oder unter der Autobahnbrücke!
Sinuscase ist ein junges Startup-Unternehmen aus dem Berliner Wedding, was sich dem Upcycling alter Koffer gewidmet hat. Hierbei werden gebrauchte und in die Jahre gekommene Koffer mit Lautsprechern versehen, die das nostalgische Handgepäck wieder aufleben lassen und als mobile Musikbeschallung dienen sollen. Mittels Lautsprechern, Verstärkern und Stromversorgung verwandelt Alex alte Koffer, aber auch Beautycases oder Kühlboxen in sogenannte mobile Boomboxen.
Was die in Handarbeit hergestellten Einzelstücke allesamt auszeichnet, ist vor allem die Wattstärke. Ein kleines Beautycase zum Beispiel hat 300 Watt und neun Stunden Akkulaufzeit.
Heutzutage steht der Konsum im Vordergrund, entsprechend wird in unserer Gesellschaft vermeintlich „Altes“ nach kurzer Nutzungszeit unbedacht weggeworfen und bekommt keine Beachtung mehr. Nicht bei mir! Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, alte Koffer um zu funktionalisieren. In Kombination mit Boxen fertige ich so mobile Musikanlagen.
Alexander Hornung – Inhaber Sinuscase
Und so stellt Alex verschiedene Boomboxen her. Koffer Holger kommt mit gerade mal 50 Watt daher und hat eine Akkuleistung von 9 Stunden. Wer deutlich mehr Bums benötigt und seine Umgebung entsprechend beschallen möchte, sollte zu Koffer Waltraud greifen. Waltraud besitzt sechs Lautsprecher und zwei Bassreflexöffnungen, liefert 500 Watt und läuft mit einer Akkuladung bis zu zwölf Stunden. Die Lautstärke soll dabei 92 Dezibel betragen. Natürlich kann man auch seinen eigenen ausgedienten Koffer zu Alex bringen und zu seinem persönlichen Sinuscase umbauen lassen.
Das Imagevideo von Sinuscase macht Lust auf mehr und lässt den Koffer besonders im Sommer zum idealen Begleiter als Partybeschallung im Freien werden lässt. Gekoppelt wird das Sinuscase mit einem Smartphone oder Laptop.
Hier noch das Video des Herstellers. Weitere Informationen zum Produkt und dem Startup-Unternehmen könnt ihr der Webseite von Sinuscase oder der Facebook-Fanpage entnehmen.